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Bilanz Kältehilfe 2018/2019

DRK-Wärmebushelfer Hartmut Engel berichtet Radio-Paradiso-Reporter Jonas Wolbert von seiner ehrenamtlichen Arbeit. (Foto: Regina Radke-Lottermann/DRK)
Die Direktorinnen der Caritas Berlin und des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg sowie eine Sozialarbeiterin ziehen Bilanz der Kältehilfesaison 2018/19.(Foto: Regina Radke-Lottermann/DRK)

In der Kältehilfesaison 2018/2019 gab es in Berlin fast 1.200 Übernachtungsplätze - ein Rekord. Noch vor ein paar Jahren gab es 300 bis 500 Plätze pro Saison. Auch in der 10. Saison war der DRK-Wärmebus nachgefragt. Zwischen Anfang November 2018 und Mitte März 2019 hatten die Wärmebus-Helfer Kontakt zu 1.862 Menschen ohne Obdach. Weitere Details wurden auf der Pressekonferenz zum Abschluss der Berliner Kältehilfe bekannt gegeben.

Bilanz der Kältehilfe

„Rund 1200 Übernachtungsplätze wurden in der Kältehilfesaison 2018/2019 bereitgestellt. Dass so viele Notübernachtungsplätze notwendig sind ist besorgniserregend, denn die Kältehilfe ist seit jeher ein Seismograf für Entwicklungen in unserer Stadt. Sie zeigt, dass das Elend in den letzten Jahren gewachsen ist", erklärte Ulrike Kostka, Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum. Sie dankte auch den vielen ehrenamtlichen Helfern. "Ohne sie wäre die Berliner Kältehilfe nicht möglich", sagte Kostka. Barbara Eschen, die Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, fordert für Frauen spezifische und angepasste Hilfen: „Die Zahl der wohnungslosen Frauen, die auf der Straße leben, ist gestiegen. Die Auslastung der Frauennotübernachtungsplätze lag bei 50,9%." Eschen wies auf der Pressekonferenz in der Frauen-Notübernachtung "Evas Obdach" in Mitte auf die erhebliche Verschärfung der Situation in Berlin hin. Sie nannte folgende Hauptprobleme:
  • Zunahme der Verelendung von auf der Straße lebenden Menschen.
  • Unzureichende Gesundheitsversorgung vieler Menschen.
  • Anstieg der Konflikt- und Gewaltsituationen, weil die Klientel immer schwieriger wird.

10 Jahre DRK-Wärmebus

Das Team des DRK-Wärmebusses hatte in seiner zehnten Kältehilfe-Saison Kontakt zu 1.862 Menschen ohne Unterkunft und Wohnung. Vom 1. November 2018 bis zum heutigen Tag waren die DRK-Helfer in 145 Nächten von 18 bis 24 Uhr in Berlin unterwegs. Sie hatten bis zum 22. März 300 Personen, darunter 53 Frauen, in Notunterkünfte gefahren. Die Zahl der Kontakte zu Personen ohne Obdach hat sich im Vergleich zu der Vorsaison kaum verändert. Das zeigt, dass eine große Nachfrage zum Wärmebus bestand. Die 20 ehrenamtlichen Helfer und vier sozialpädagogisch geschulte Honorarkräfte haben Obdachlose mit Schlafsäcken, Rucksäcken, wärmender Winterkleidung und festem Schuhwerk versorgt. Die Ausgabe von heißem Tee und das Gesprächsangebot wurden gerne angenommen. Dagegen gab es weniger Fahrten in die Notunterkünfte. Hier ist ein Rückgang von rund 30 Prozent (Fahrten gesamt) bzw. rund 57 Prozent (Fahrten Frauen) zu verzeichnen. Dies erklärt sich zum einen aus dem deutlich gestiegenen Angebot an Notunterkunftsplätzen, insbesondere auch für Frauen. Zum anderen gab es in dieser Saison keine extremen Kälteeinbrüche. Schulprojekte: Ein ehrenamtlicher Helfer und die Projektverantwortliche des DRK-Wärmebusses wurden in den Unterricht einer Berliner Grundschule eingeladen, um mit den Kindern über deren Fragen und Erlebnissen mit Menschen, die auf der Straße leben, zu sprechen. Die Kinder hatten vorab einen Kuchenbasar zugunsten des Wärmebusses veranstaltet und so Spenden in Höhe von 250 Euro gesammelt. Spenden: Größere Spenden von Amazon, der Berliner Morgenpost, Vattenfall, dem Sender RTL und der Berliner Sparkasse, ein Glühweinverkauf der AG City und dem Schaustellerverband Berlin auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz sowie diverse Einzelspenden von Berliner Bürgern haben die Arbeit des DRK-Wärmebusses im Rahmen der Berliner Kältehilfe ermöglicht. zur Onlinespende DRK-Spendenkonto
DE85 100 205 000 003 249 000
Stichwort: Kältehilfe