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Ferienstart in Berlin und Brandenburg: Tipps für einen unbeschwerten Sommer: „Vorsicht vor Selbstüberschätzung“

Zum Start der Sommerferien in Berlin und Brandenburg gibt Jens-Uwe Retter, Landesarzt des Berliner Roten Kreuzes, Tipps für einen unbeschwerten Sommer und klärt zu den wichtigsten Fragen rund um das Thema Schwimmen, Sonne und Hitze auf:

Worauf sollte man beim Schwimmen und Baden achten?

Unterkühlung vermeiden: An heißen Tagen sollte man sich langsam ins Wasser begeben und auf spontane Sprünge ins kalte Wasser verzichten, um Bewusstlosigkeit durch plötzliche Gefäßverengung zu vermeiden. Besonders gefährdet sind Kinder und ältere Menschen.

Vorsicht vor Selbstüberschätzung: Alkohol am Strand kann zu einer überschätzten Leistungsfähigkeit führen, was im Wasser fatale Folgen haben kann. Auch Medikamente können die physische Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

Strömungen und Wasserqualität beachten: Strömungen in Flüssen können selbst für erfahrene Schwimmer gefährlich sein. In Gewässern mit Algen kann man sich verheddern. Blaualgen können allergische Reaktionen hervorrufen. Glücklicherweise ist die Wasserqualität in vielen Berliner und Brandenburger Gewässern aktuell gut bis sehr gut.

Keine Sprünge in unbekannte Gewässer: Schwerwiegende Unfälle ereignen sich oft, weil Menschen in unbekannte Gewässer springen. Dies kann zu Knochenbrüchen oder im schlimmsten Fall zu Querschnittslähmungen führen.

Kinder müssen schwimmen können: Kinder sollten spätestens am Ende der Grundschule schwimmen können. Das DRK in Berlin bietet regelmäßige Schwimmkurse an. Eltern müssen darauf achten, dass kleine Kinder nie unbegleitet am Wasser spielen.

Worauf sollte man bei besonders hohen Temperaturen achten?

Warnungen des Wetterdienstes beachten: Bei hochsommerlichen Temperaturen über 35 Grad hat der Wetterdienst eine Hitzewarnung herausgegeben. Besonders ältere und kranke Menschen sollten auf Anzeichen eines Hitzenotfalls achten, wie Kreislaufprobleme oder Muskelkrämpfe.

Viel trinken: Bei großer Hitze sollten mindestens 2,5 bis 3 Liter pro Tag getrunken werden. Meiden Sie Alkohol, da er zu vermehrtem Flüssigkeitsverlust führt.

Direkte Sonne und Anstrengung meiden: Vermeiden Sie längere Aufenthalte in der Sonne und körperliche Anstrengungen. Tragen Sie Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und lichtdichte Kleidung.

Räume kühlen: Halten Sie Wohnungen und Büros kühl und lüften Sie am Abend oder Morgen. Tagsüber Vorhänge zuziehen und Fenster schließen, um das Eindringen von Wärme zu verhindern.

Besondere Tipps für Senioren: Ältere Menschen haben oft ein geringeres Durstgefühl. Es hilft, eine abgezählte Menge Flüssigkeit bereitzustellen. Medikamente sollten an heißen Tagen mit dem Arzt besprochen werden, insbesondere entwässernde Medikamente.

Woran erkenne ich einen Hitzschlag und wie gehe ich damit um? Heiße, trockene Haut, schneller Puls, Müdigkeit und Erschöpfung können auf einen Hitzschlag hinweisen. Geben Sie den Betroffenen gekühlte, elektrolythaltige Getränke wie Apfelsaftschorle. Entfernen Sie überflüssige Kleidung und sorgen Sie für Kühlung durch kalte Umschläge. Bei Benommenheit Beine hochlagern, bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage anwenden und den Rettungsdienst (Tel. 112) rufen. Bis zum Eintreffen der Sanitäter Bewusstsein und Atmung prüfen und den Körper – wenn möglich – mit feuchten Tüchern kühlen, besonders im Bereich von Kopf und Nacken.

Weitere Tipps von DRK Landesarzt Retter:

Wie gehe ich mit einem Zeckenbiss um? Zecken sollten schnell und vollständig mit einer Pinzette entfernt werden. Sollten Sie grippeähnliche Symptome feststellen oder an der Bissstelle Wanderröte beobachten, suchen Sie bitte einen Arzt auf.

Was mache ich bei Verbrennungen beim Grillen? Kleine Verbrennungen sofort mit ca. 20 °C temperiertem Wasser kühlen. Größere oder offene Verletzungen müssen ärztlich behandelt werden.

Diese Tipps helfen Ihnen, den Sommer sicher und unbeschwert zu genießen. Bleiben Sie achtsam und passen Sie gut auf sich und andere auf.