Nach dem Stromausfall in Berlin-Köpenick hat das Deutsche Rote Kreuz eine positive Bilanz seines Einsatzes gezogen. Hand in Hand mit den anderen Hilfsorganisationen haben Helfer des DRK Patienten aus den Krankenhäusern evakuiert, Unterkünfte für Betroffene bereitgestellt, Einsatzkräfte versorgt und mithilfe der CBRN-Einheiten, die eigentlich dem Schutz vor chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren dienen, für Wärme in öffentlichen Einrichtungen gesorgt. An sieben Ausgabestellen wurden zudem rund 2.000 Portionen warme Lebensmittel für die Betroffenen bereitgestellt.
Positive Bilanz des DRK
„Es ist beeindruckend, wie viele unserer ehrenamtlichen Helfer auch mitten in einer Arbeitswoche bereit sind, sich in ihrer kostbaren Freizeit zu engagieren, um ihren Mitbürgern beizustehen,“ erklärte Mario Czaja, Präsident des Landesverbandes Berliner Rotes Kreuz. Diesen Gemein-schaftssinn gelte es, zu unterstützen. Die freiwilligen Helfer hätten bewiesen, dass sie aufgrund ihrer guten Ausbildung in der Lage sind, auch ohne konkrete Vorplanung für das Wohl von vielen Tausend Menschen zu sorgen. „Gleichwohl braucht es bessere Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement“, so Czaja. So erhalten in einigen Bundesländern ehrenamtlich engagierte Abiturienten bei NC-Studienfächern eine Notenverbesserung.
DRK kritisiert Ausstattung des Katastrophenschutzes
Als problematisch hat sich allerdings erneut die schlechte Ausstattung des Katastrophenschutzes erwiesen. „Ein Großteil unserer Ausrüstung und Fahrzeuge ist älter als mancher unserer Helfer,“ so Hardy Häusler, der Beauftragte für den Katastrophenschutz beim Berliner Roten Kreuz. Während die medizinische Ausstattung, nicht zuletzt dank Beschaffungen des Bundes, auf einem modernen Standard sei, gebe es im Bereich von Unterbringung und Verpflegung dringenden Nachholbedarf. „Der Katastrophenschutz gleicht einer Mischung aus einem Flicken-teppich und einem löchrigen Schweizer Käse – so lückenhaft ist der Katastrophenschutz,“ erläutert Häusler.
Die Helfer müssten viel Zeit und Energie aufbringen, um die oftmals nicht mehr zeitgemäße Technik, so sie überhaupt vorhanden ist, in den Einsatz zu bringen. Das zeigt bei Situationen wie die der vergangenen 48 Stunden, wie wichtig es ist, schnell und adäquat Hilfe leisten zu können. Ein einheitliches Alarmierungssystem würde in solchen Ernstfällen viel Zeit sparen.