An den ersten sonnenreichen Wochenenden dieses Sommers absolvierte die Wasserwacht des Berliner Roten Kreuzes schon mehrere Hundert Einsätze. In den allermeisten Fällen waren die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des DRK rechtzeitig zur Stelle – sie retteten Leben, brachten vermisste Kinder zu ihren Eltern zurück und kümmerten sich um gekenterte Segel- und Motorboote. Allerdings sind auch bereits die ersten Toten dieser Wassersaison zu beklagen.
Zum Start der Sommerferien in Berlin und Brandenburg gibt Jens-Uwe Retter, Landesarzt des Berliner Roten Kreuzes, fünf Tipps für sicheres Baden und Schwimmen in den kommenden Wochen:
Unterkühlung vermeiden
Gerade an heißen Tagen sollte man sich beim Gang ins Wasser nach und nach abkühlen und auf den spontanen Sprung ins kühle Nass verzichten. Denn beim Sprung ins kalte Wasser versucht der Körper, seine Zentrale zu schützen. Dabei verengen sich die Gefäße. Bei zu großen Temperaturdifferenzen kann das zu Bewusstlosigkeit führen. Besonders gefährdet sind Kinder und ältere Menschen.
Vorsicht vor Selbstüberschätzung
Alkoholgenuss am Strand kann dazu führen, dass man die eigene Leistungsfähigkeit überschätzt. Selbstüberschätzung kann im Wasser fatale Folgen haben. Auch Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, sollten sich nicht allzu kühn in die Fluten begeben, sondern die Wirkung der Medikamente auf ihre physische Leistungsfähigkeit einkalkulieren. Alkohol und Medikamente vermindern im Wasser oft Kraft und Ausdauer.
Strömungen und Wasserqualität beachten
Es ist ein Unterschied, ob man sich in einem ruhigen See oder in einem fließenden Gewässer erfrischen möchte. In Flüssen können Strömungen selbst erfahrene Schwimmer vor erhebliche Herausforderungen stellen. Auch die Wasserqualität ist ein wichtiger Faktor. In Gewässern mit Algen kann man sich als Schwimmer schnell verheddern und so in Seenot geraten. Blaualgen können zu allergischen Reaktionen führen. Zum Glück ist die Gewässerqualität in vielen Berliner und Brandenburger Gewässern aktuell gut bis sehr gut.
Keine Sprünge in unbekannte Gewässer
In jedem Jahr ereignen sich schwere Unfälle, weil Menschen gedankenlos in ihnen unbekannte Gewässer springen – wozu übrigens auch durchaus Pools gehören können. Die Folgen sind nicht nur Knochenbrüche, sondern in den schlimmsten Fällen auch Querschnittslähmungen.
Kinder müssen schwimmen können
Wir müssen früh dafür sorgen, dass unsere Kinder das Schwimmen erlernen. Spätestens am Ende der Grundschule sollte dies der Fall sein. Das Berliner DRK bietet für Kinder und auch Nachzügler regelmäßige Schwimmkurse in den Berliner Bädern an. Nähere Informationen bieten die
zuständigen Kreisverbände in den Bezirken. Eltern und Betreuer müssen darauf achten, dass gerade kleine Kinder nie unbegleitet am und im Wasser spielen.