In Deutschland besteht die Pflicht, im Bedarfsfall Erste Hilfe zu leisten. Der Präsident des DRK in Berlin, Mario Czaja, appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, fortlaufend über die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse zu reflektieren: „Die richtigen Handgriffe können in den entscheidenden Minuten nach einem Unfall Leben retten. Das Wissen, wie man einen Notruf richtig absetzt oder Verletzte in die stabile Seitenlage bringt, muss jederzeit schnell abrufbar sein. In der Praxis herrscht häufig Unsicherheit vor, denn die meisten Menschen beschäftigen sich zu selten mit dem Thema Erste Hilfe.“
Das DRK empfiehlt alle zwei bis drei Jahre einen Erste-Hilfe-Auffrischungskurs, um im Ernstfall über die nötige Handlungssicherheit zu verfügen. Die Kreisverbände des Berliner Roten Kreuzes bieten in allen Bezirken Erste-Hilfe-Grundausbildungen und -Weiterbildungen an. Erste-Hilfe-Kurse in Ihrer Nähe
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Unter dem Motto „Helfen statt Gaffen“ macht das DRK zum Welt-Erste-Hilfe-Tag auf ein weiteres Problem aufmerksam, das Rettungseinsätze erschwert: Personen, die Unfälle beobachten und Fotos oder Videos aufnehmen, statt zu helfen.
„Gaffer können für Rettungskräfte zu einem ernsthaften Problem werden, zum Beispiel, wenn der Weg zum Unfallort durch Herumstehende blockiert wird. Diesem Verhalten müssen wir als Gesellschaft entschieden entgegentreten“, so Czaja. Wer an einer Unfallstelle vorbeikommt und Fotos aufnimmt, statt den Rettungsdienst zu alarmieren, mache sich im Übrigen auch strafbar. Unterlassene Hilfeleistung kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr belegt werden, das Fotografieren und Filmen von Unfällen mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren.
Weitere Informationen
Der Internationale Tag der Ersten Hilfe wird weltweit jeweils am zweiten Samstag im September begangen. Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften hatte ihn im Jahr 2000 initiiert, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig fachgerechte und schnelle Erste Hilfe ist.