Gudrun Sturm, Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes Berliner Rotes Kreuz e. V., sagt zum Internationalen Tag der Vermissten: „Regionale Konflikte, Armut und Katastrophen sind vielerorts auf der Welt Grund dafür, dass sich Menschen auf die Flucht begeben. Dadurch werden Familien getrennt und zusätzliches Leid erzeugt. Unser Suchdienstteam unter dem Dach des Berliner DRK hat auch in den zurückliegenden Monaten mit großem Engagement dazu beigetragen, zerrissene Familien wieder zusammenzuführen.“
Bis die nötigen Informationen für eine internationale Suche zusammengetragen sind und eine Suche über das weltweite Rotkreuz-Netzwerk eingeleitet werden kann, benötigt es vielfältiger Vorbereitungen durch das DRK-Team. Unterlagen müssen zusammengetragen und gesichtet werden. Dazu kommen intensive Gespräche mit den Suchenden. Anschließend wird die Fachgruppe „Internationale Suche“ am Standort München eingeschaltet, die die Anfragen an die jeweiligen Länder, in denen gesucht werden soll, übergibt.
Häufig wird dabei die Suchmöglichkeit über die internationale Plattform „Trace the Face“ in Anspruch genommen. Die Webseite www.tracetheface.org wurde im Jahr 2013 vom Suchdienstnetzwerk der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung in Europa initiiert, um die weltweite Suche nach Vermissten zu unterstützen. Menschen, die den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren haben, können dort Fotos von sich hochladen lassen. Diese Fotos werden dann auf Plakaten und in Fotobüchern an Orten veröffentlicht, an denen sich viele Geflüchtete aufhalten. Erkennt eine Person auf einem der Fotos ein vermisstes Familienmitglied, kann sie sich über die Website direkt beim Roten Kreuz melden, worüber der Kontakt schnell wiederhergestellt werden kann. Weltweit haben bislang mehr als 220 Familien allein dank „Trace the Face“ wieder zueinander gefunden.
Weitere Informationen:
www.tracetheface.org
www.drk-suchdienst.de
www.familylinks.icrc.org