· Pressemitteilung

LIGA Berlin debattiert Forderungen nach einer gesicherten Finanzierung von Migrationsberatung mit Berliner Direktkandidatinnen und -kandidaten

Beratungsstellen für (Neu-) Zugewanderte und Ratsuchende mit Migrationsgeschichteleisten eine wichtige Arbeit und müssen langfristigangemessen finanziert werden. Darüber herrschte Einigkeit auf der Online-Podiumsdiskussion des Fachausschusses Migration der LIGA Berlin mit Kandidie-renden für die Bundestagswahl. Konkret forderten die LIGA-Mitglieder eine Erhöhung derHaus-haltsmittel für die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE)und Jugendmigrationsdienste (JMD).

Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin, Federführung LIGA Berlin: „Als Einwanderungsland haben wir die Verpflichtung, zugewanderte Menschen beim Ankommen zu unterstützen, um unsere offene Gesellschaft zu fördern. Dafür benötigt es eine langfristige finanzielle Perspektive für bundesweite Beratungsangebote". Obwohl es sich bei den Migrationsprogrammen umeine gesetzlich verankerte Leistung handelt, müssen die Täger der Wohlfahrtsverbände die Fördermittel jährlich neu beantragen und durch eigene Mittel aufstocken. Seit 2017 wurden dieFörderpauschalen im MBE-Programmnicht angehoben. Steigende Personal-und Sachkosten werden bei der Festlegung der Zuwendungshöhe nicht berücksichtigt. Deshalb, so die Mitglieder des Fachausschusses Migration der LIGA Berlin, sei der Erhalt des flächendeckenden Beratungsangebotesin Gefahr. Dirk Arp-Stapelfeldt, Vorsitzender LIGA-Fachausschuss Migration: „Der Bedarf an Beratung und Unterstützung beim Zugang zum Arbeits-und Ausbildungsmarkt, zu Bildungsangeboten und zur Sprachförderung wird sich weiter erhöhen. Die Beratungsangebote der MBE und JMD sind ein verlässliches und unverzichtbares Angebot im Zusammenspiel der föderalen Zuständigkeiten. Das Angebot muss imUmfang und in der Finanzierungnachhaltig auf sichere Beine gestellt werden!“ Die Direktkandidatinnen und -kandidaten (Enrico Bloch, Hakan Demir, Anja Ingenbleek, alle SPD, Anna Kryszan, FDP, Christina Schwarzer, CDU, Nina Stahr, Bündnis90/Die Grünen und Udo Wolf, Die Linke) dankten den Mitarbeitenden der Beratungsstellen für ihr großes Engagement. In der Pandemie habe sich erneut deutlich gezeigt, wie wichtig die Beratungsstellen sind. Durch die schnelle Umstellung auf telefonische und digitale Erreichbarkeit sei es gelungen, die Zielgruppen gut zu unterstützenund die teilweise komplett eingeschränkte Erreichbarkeit von Ämtern und Behörden auszugleichen. So konntenexistenzielle Notlagen, der Wegfall von Grundsicherungsleistun-gen oder auch Wohnraumverlust vermieden werden. Die Online-Podiumsdiskussion fand anlässlich des 7. bundesweiten Aktionstages der Trägerder bundesgeförderten Migrationsberatungund der Jugendmigrationsdienste statt. Die Beratungsstellen sind erste Anlaufstellen für Neueingewanderte mit Beratungs-und Unterstützungsbedarf in Deutschland. Als Regelangebot einer modernen Migrationsgesellschaft sind sie eine wichtige Schnittstelle zu den Diensten und Angeboten der sozialen und gesundheitlichen Versorgung und ein zentraler Baustein zur Teilhabe und Partizipation aller Eingewanderten.