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Tag der vermissten Kinder: DRK-Suchdienst an Aufklärung von 261 Vermisstenfällen beteiligt

Foto: Marianne Leib / DRK

Anlässlich des heutigen Internationalen Tages der vermissten Kinder zieht der Suchdienst des Berliner Roten Kreuzes eine positive Zwischenbilanz: Allein im vergangenen Jahr hat die Berliner DRK-Suchdienst-Beratungsstelle in 261 Vermisstenfällen beraten. Einen großen Teil der Anfragen im Bereich der internationalen Suche nahmen die Schicksale unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter ein. Darüber hinaus hat der DRK-Suchdienst im Jahr 2020 bundesweit noch rund 11.500 Anfragen bezüglich des Schicksals von Personen, die seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst werden, bearbeitet.

Gudrun Sturm, Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes Berliner Rotes Kreuz e. V., sagte: „Regionale Konflikte, dramatische Armut und Katastrophen sind vielerorts auf der Welt Grund dafür, dass sich Menschen auf die Flucht begeben. Dadurch werden Familien getrennt und zusätzliches Leid erzeugt. Unser Suchdienstteam unter dem Dach des Berliner DRK hat auch im letzten Jahr mit großem Engagement dazu beigetragen, zerrissene Familien wieder zusammenzuführen.“
Bis die nötigen Informationen für eine internationale Suche zusammengetragen sind und eine Suche über das weltweite Rotkreuz-Netzwerk eingeleitet werden kann, benötigt es vielfältiger Vorbereitung durch das DRK-Team. Unterlagen müssen zusammengetragen und ausgefüllt werden. Dazu kommen intensive Gespräche mit den Suchenden. Anschließend wird die Fachgruppe „Internationale Suche“ am Standort München eingeschaltet, die die Anfragen an die jeweiligen Länder, in denen gesucht werden soll, übergeben.
Häufig wird dabei die Suchmöglichkeit über die internationale Plattform „Trace the Face“ in Anspruch genommen. Die Webseite www.tracetheface.org wurde im Jahr 2013 vom Suchdienstnetzwerk der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung in Europa initiiert, um die weltweite Suche nach Vermissten zu unterstützen. Menschen, die den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren haben, können dort Fotos von sich hochladen lassen. Diese Fotos werden dann auf Plakaten und in Fotobüchern an Orten veröffentlicht, an denen sich viele Geflüchtete und Migrant:innen aufhalten. Erkennt eine Person auf einem der Fotos ein vermisstes Familienmitglied, kann sie sich über die Website direkt beim Roten Kreuz melden, so dass der Kontakt schnell wiederhergestellt werden kann. Weltweit haben bislang mehr als 220 Familien allein dank „Trace the Face“ wieder zueinander gefunden.
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