Unmittelbar nach der Eskalation des Krieges in der Ukraine am 24. Februar 2022 begann auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens in Tegel der Aufbau des Ukraine Ankunftszentrums TXL, welches keine vier Wochen später – am 20. März 2022 – offiziell eröffnet wurde. Im Auftrag des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) betreuen und versorgen seitdem die Berliner Hilfsorganisationen (Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst) unter Federführung des DRK die dort untergebrachten Menschen aus der Ukraine.
Seit der Eröffnung sind nach Angaben des LAF rund 116.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Tegel erfasst worden. Berlin hat rund 84.000 Menschen aufgenommen, rund 32.000 sind in andere Bundesländer weitergeleitet worden.
Mario Czaja, Präsident des Berliner Roten Kreuzes: „Die Berliner Hilfsorganisationen leisten im Ankunftszentrum seit nunmehr zwei Jahren einen großen Kraftakt bei der Versorgung, Betreuung und Unterstützung der Geflüchteten. Für ihren zivilgesellschaftlichen Einsatz danke ich allen rund 1.000 Mitarbeitenden der Hilfsorganisationen ausdrücklich. Ihr Rund-um-die-Uhr-Engagement für die Geflüchteten ist auch nach zwei Jahren unverändert groß. Es ist uns wichtig, den Menschen, die wir über mehrere Wochen oder Monate betreuen und versorgen, nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch vielfältige Beschäftigungsangebote, Sport- und Freizeitaktivitäten anbieten zu können. Bei gewachsenen Aufgaben ist und bleibt unser Leitmotiv: Wir helfen Schutzsuchenden und wir helfen Berlin.“
Neben den geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern wurden und werden auch Asylsuchende aus anderen Herkunftsländern in Tegel untergebracht und betreut. Rund 10.600 waren es in den letzten Monaten. Nach Bedarf erhalten alle Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung medizinische, sozialpsychologische und verstärkt auch pflegerische Betreuung. Seit März 2022 wurden in der Arztpraxis rund 18.500 Menschen behandelt.
Die Kapazität des Ankunftszentrums ist in den vergangenen zwei Jahren immer weiter ausgebaut worden. Damit konnte der hohe Unterbringungsbedarf abgedeckt und zusätzlich eine Reserve geschaffen werden. Momentan bietet die Einrichtung Platz für rund 6.500 Menschen. Aktuell sind rund 3.800 Betten von Geflüchteten aus der Ukraine belegt, rund 600 Betten von Asylsuchenden. Rund 2.100 Betten stehen als Reserve zur Verfügung.
Mit dem Ausbau der Kapazitäten für die Unterbringungen sind auch die Freizeitangebote in Tegel deutlich erweitert worden. Jeden Tag gibt es vielfältige Beschäftigungsangebote, auch an den Wochenenden. Vier Leichtbauhallen stehen allein für Sportaktivitäten zur Verfügung. Weitere zwei Hallen und eine Containeranlage stehen für Bildungs- und Freizeitangebote bereit. Die Beschäftigungsangebote werden teilweise in Kooperation mit externen Trägern angeboten. Um nur einige zu nennen:
- 1. FC Union Berlin (multisportives Angebot)
- ALBA Berlin (Basketball- und Cheerleading-Training)
- GESUfit Berlin (Fahrrad-Parcours)
- Iranische Gemeinde in Deutschland (Projekt „Frauen in Aktion“)
- Landessportbund Berlin (Integrationsprojekt „SPORTBUNT – Vereine leben Vielfalt!“)
- Outreach gGmbH
- Sambo Kampfsport, Jiu Jitsu, Krav Maga
- SPORTS for MORE (Boxen)
Der als Drehkreuz für die Erstaufnahme und koordinierte Weiterleitung von Geflüchteten aufgebaute Komplex hat sich innerhalb von zwei Jahren zu einer der größten Notunterkünfte Deutschlands entwickelt. Indes hält die Fluchtbewegung aus der Ukraine weiter an. Im laufenden Monat März meldeten sich täglich durchschnittlich 70 Geflüchtete im Berliner Ankunftszentrum.
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