Mehr als 137 Millionen Euro geben die Deutschen für Silvesterböller aus. Es wird ausgelassen gefeiert − mitunter jedoch mit schwerwiegenden Verletzungen an Händen, an Augen oder am Kopf. Allein in der Charité mussten nach der Silvesternacht 2017/18 mehr als 40 Augenverletzungen behandelt werden − doppelt so viel wie in den Vorjahren. Fahrlässiger Umgang mit Böllern führt jedes Jahr zu schweren Verletzungen. Der DRK-Landesverband Berliner Rotes Kreuz gibt Erste-Hilfe-Tipps für typische Silvester-Verletzungen.
1. Verbrennungen
Schnell reagieren! Kleinere Verbrennungen sollten gekühlt werden, großflächige nicht. Sonst droht eine Unterkühlung. Verbrennungen, die größer als die Handfläche sind, erfordern die Behandlung eines Arztes.
2. Handverletzungen
Größere Wunden müssen umgehend steril abgedeckt werden. Bei größerem Blutverlust rufen Sie sofort einen Notarzt! Falls Finger oder Fingerteile abgerissen wurden, versuchen Sie, diese zu bergen und geben Sie ihn den Rettungskräften mit.
3. Augenverletzung
Verbinden Sie bei einer Augenverletzung immer beide Augen, damit das verletzte Auge nicht mehr bewegt wird. Wichtig ist es, bei ernsten Verletzungen umgehend die 112 zu wählen.
4. Alkoholvergiftung
Maßloser oder ungewohnter Alkohol-Konsum kann lebensgefährlich werden. Ein leichter Rausch ist noch kein Notfall. Wenn jemand aber durch eine Alkoholvergiftung zusammenbricht, muss das unbedingt ernst genommen werden. Sofort Atmung und Puls prüfen! Bleibt die Person auch nach wiederholten Ansprechversuchen bewusstlos, sofort einen Notarzt rufen. Da die Gefahr besteht, dass der Bewusstlose erbricht und die Atemwege verschlossen werden, den Betroffenen in die stabile Seitenlage bringen und möglichst warm halten. In einer kalten Silvesternacht im Freien sind solche Maßnahmen wegen der drohenden Unterkühlung lebensrettend.